Gneis oder Granit

Granittisch, wie sagt man es richtig?

Im Volksmund wird oft der Begriff Granit als Materialbezeichnung verwendet. Granitstelen, Granitpergola, Granittisch. Oft ist das Material jedoch Gneis und nicht Granit. Und der Geologe unterscheidet Gneis deutlich von Granit. Auch der Steinbruch macht einen Unterschied zwischen Gneis und Granit. Vor allem in der Art des Abbaus.

Granit, erkaltetes Lavagestein

Granit ist bereits früh durch die Erkaltung von Magma entstanden. Granit ist erkennbar an seiner gepunkteten Struktur. Es fehlen ihm die „Schichten“. Würde man mit einem Meissel an einem Granit ansetzen, würde der in alle Richtungen zerspringen. Für die Verarbeitung kann er „nur“ gesägt werden. Granit ist wesentlich härter als Gneis.

Gneis, metamorphoses Gestein

Gneis ist unter grossem Druck durch Verschiebung entstanden. Es gibt Regionen, in welchen sich Granit zu Gneis gewandelt hat.

Gneis ist durch die Schichten erkennbar. An diesen Schichten kann der Stein mit dem Meissel angesetzt, genau der Schichtrichtung folgend gespalten werden.

Durch das Spalten von grossen Blöcken können Tischplatten, Pergolen oder Palisaden und mehr hergestellt werden.

Sprachlich einfacher

Die Unterschiede sind also klar. Aber kaum ein Bürger würde von einer Gneispergola oder einem Gneistisch sprechen. Das ist für die Aussprache viel zu „holprig“. Und die Menschen sind es sich gewohnt, von Granit zu sprechen.

Dies ist übrigens kein Ausnahme. Auch andere Begriffe werden „falsch“ verwendet.
Bestimmt haben Sie schonmal gesagt: „ich habe ein Kilo Tomaten gekauft.“ Ich bin sicher, dass Sie noch NIE ein Kilo Tomaten gekauft haben. Kilo sind nämlich „TAUSEND“. In Wirklichkeit haben Sie ein Kilogramm Tomaten gekauft. Aber auch das ist, wieder Gneistisch, viel zu holprig… 😉